Als sich der Verdacht der Druseinfektion verhärtete und schlussendlich bestätigte standen wir vor der großen Herausforderung wie wir als Pensionspferdebetrieb mit der Situation umgehen.
Wir hatten zwei Optionen:
1. eine klare Trennung vorzunehmen, für die infizierten Pferde eine Möglichkeit der Quarantäne schaffen, um so die Infektion einzudämmen.
2. den gesamten Betrieb durchseuchen zu lassen und keinerlei Maßnahmen zur Eindämmung zu ergreifen, um so eine Immunität des gesamten Bestandes zu schaffen.
Die Maßnahmen wurden nicht belohnt
Wir haben uns zum Schutz des gesamten Betriebes für Variante 1 entschieden. Haben Quarantäne Boxen gebaut, eine ganz klare Trennung vorgenommen und akribisch darauf geachtet, dass wir Menschen nicht als Überträger fungieren, in dem wir uns immer Umgezogen und auf Hygienemaßnahmen penibelste geachtet haben. Leider müssen wir jetzt feststellen, dass all diese Maßnahmen keine Wirkung zeigen.
Wir hatten in den ersten zwei Wochen nur eine Neuinfektion pro Woche, dies lies uns hoffen die richtige Strategie gewählt zu haben. Nur leider häufen sich nun die Pferde mit Symptomen, diese Pferde stehen in den unterschiedlichsten Gruppen bei uns im Betrieb. Aus dem Grund sind uns die Hände gebunden und es bleibt uns nichts anderes übrig, als auf Variante 2 umzuschwenken.
Ab jetzt Durchseuchung zur vollständigen Immunität
Die Druse hat sich bereits so weit ausgebreitet, dass der gesamte Betrieb infiziert ist. Das bedeutet nicht, das jedes Pferd zwangsweise an der Druse erkrankt, da die Pferde, die in ihrem Leben bereits mit dem Bakterium in Kontakt kamen, eine Immunität aufweisen.
Wenn sich jetzt zeitnah alle Pferde infizieren, die keine Immunität aufweisen, hat der Spuk umso schneller ein Ende und wir können zur Normalität übergehen.
Aufgrund dessen lösen wir die Quarantäneboxen auf und die infizierten Pferde kommen zurück in den Betrieb. Zum Schutz der umliegenden Betriebe bleibt das Ausgangsverbot weiterhin bestehen.