Seit eineinhalb Wochen haben ein paar Pferde in unserem Betrieb hohes Fieber. Anfänglich lag die Diagnose Virusinfektion / Kehlkopfentzündung vor, inzwischen haben die erkrankten Pferde zusätzlich geschwollene Lymphknoten. Das ist ein Symptom, welches in Kombination mit hohem Fieber den Verdacht auf die Infektionskrankheit Druse auslösen.
Es wurden bereits Tupferproben entnommen. Zwei negative und ein positives Ergebnis der Tupferproben liegen vor. Somit ist die Infektionskrankheit Druse bei einem Pferd bestätigt.
Infektionskrankheit mit Rachenentzündung und Fieber
Druse ist eine Infektionskrankheit die durch Bakterien der Spezies Streptococcus equi subspezies equi ausgelöst wird. Klinisch äußert sich die Erkrankung als Rachenentzündung mit Fieber sowie eine eitrige Entzündung der Lymphknoten.
Vorrangig sind die Lymphknoten im Kopfbereich betroffen.
Die typischen Symptome sind hohes Fieber, gelb/grüner Nasenausfluss,
Appetitlosigkeit, Schläfrigkeit, Husten und Schwellung der Lymphknoten im
Kopfbereich.
Die Verbreitung dieses Bakteriums erfolgt von Pferd zu Pferd über den
hochansteckende Nasenausfluss oder Auswurf. Ebenso kann die Übertragung über sogenannte belebte/unbelebte Träger wie zum Beispiel der Mensch, Wassertränken oder Tröge erfolgen.
Die Inkubationszeit von Druse beträgt 4 bis 14 Tage. Tiere die bereits zuvor mit diesen Bakterien in Kontakt gekommen sind weisen meist eine Immunität auf. Um eine Ausbreitung der Druse in unserem Betrieb zu verhindern, haben wir für alle betroffenen Pferde außerhalb der Anlage Quarantäneboxen geschaffen. Die betroffenen Pferde dürfen solang sie infiziert sind die Anlage nicht betreten.
Umfassende Reinigungsmaßnahmen
Zusätzlich haben wir die Boxengasse, in der die Pferde zuvor standen gründlich gereinigt und desinfiziert. Für die Versorgung der erkrankten Pferde ist eine Person zuständig, die gewissenhaft alle nötigen Hygienemaßnahmen einhält.
Wir möchten so verhindern, dass sich weitere Pferde infizieren. Wenn innerhalb der nächsten 14 Tage kein weiteres Pferd Symptome zeigt können wir davon ausgehen, dass der restliche Bestand kein Infektion aufweist. Um alle umliegenden Reitställe zu schützen, verzichten wir und unsere Einsteller zunächst auf das Verlassen der Anlage. Das weitere Vorgehen werden wir mit der behandelnden Tierarztpraxis besprechen.